Die Crowdfunding-Plattform für den Schweizer Wald

Waldpflege im Klimawandel

Waldpflege im Klimawandel: Vor grossen Herausforderungen zu nachhaltigen Wäldern

Waldbesitzer und Forstleute stehen in den nächsten Jahren vor der grossen Herausforderung unsere Wälder für die Klimazukunft fit zu machen. Wie dabei die gezielte Waldpflege, vom Sämling bis zum vitalen Altbaum mit grosser Baumkrone, helfen kann, zeigt das neue Merkblatt «Waldpflege im Klimawandel» der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF).

Zum Artikel (August 2023)

Noch nie sind so viele Bäume abgestorben

Apokalyptische Bilder im Schwarzwald, noch nie sind so viele Bäume abgestorben

Eine Langzeitstudie hat jetzt erstmals bestätigt: Der menschengemachte Klimawandel ist für das massive Baumsterben in Deutschland verantwortlich. Und es wird immer schlimmer.

Zum Artikel (September 2023)

«Und bei der Buche stirbt die Krone ab» – Ein Förster berichtet.

Trockenheit, Pilzbefall, Borkenkäfer: Die Schweizer Wälder befinden sich im Dauerstress. Wie ein Wald leiden kann, weiss Förster Oliver Frey aus eigener Erfahrung. Sein Forstrevier in Villigen AG ist von den Schäden besonders betroffen.

Dieser Artikel erschien im Juni 2023 auf Blick.ch, in Zusammenarbeit mir SwissTrees.

Förster Oliver Frey vor einer Fichte mit Borkenkäferbefall.

Das Thema mag nach dem regenreichen Frühling nicht mehr zuvorderst in unseren Köpfen sein, aber: «Das Hauptproblem ist die zunehmende Trockenheit in den letzten Jahren», beantwortet Oliver Frey die Frage, warum die Schweizer Wälder unter Dauerstress leiden.

 

Diese Erkenntnis stammt aus seiner langjährigen Erfahrung als Förster. Der Grund dafür sei der Klimawandel, ist der Aargauer überzeugt. «Nach dem Hitzesommer 2003 haben sich die Bäume noch gut erholt. Die vergangenen zehn bis 15 Jahre wurde es immer trockener. Wenn zu viele trockene Jahre aufeinander folgen, haben die Bäume kaum mehr eine Chance, sich zu regenerieren.» Da hilft ein Ausreisser, wie es dieser Frühling war, auch nicht.

Regenwasser versickert zu schnell

Zu Freys Revier gehört der Ort Villigen AG, an der Westflanke des unteren Aaretals, nur wenige Kilometer, bevor der grosse Mittelland-Fluss in den Rhein mündet. Der Boden dort: flachgründig und steinig. Das Regenwasser versickert schnell.

«Es ist hier immer am heissesten und trockensten im Aargau. Die Gewitter ziehen an uns vorbei. Entweder gehen sie am Rhein oder der Aare entlang», so der Förster weiter. Seine Hauptsorge gilt den vier Hauptbaumarten, die in seinem 1250 ha grossen Revier zu Hause sind.

«Die Weisstanne verträgt die Trockenheit weniger gut als angenommen. Die Fichte frisst der Borkenkäfer weg. 90 Prozent der Eschen sind von Eschenwelke betroffen, einer Baumkrankheit, die durch einen aus Ostasien stammenden Pilz Hymenoscyphus fraxineus verursacht wird.» Am meisten Sorge bereitet Frey aber die Buche, die rund 40 Prozent des Baumbestands im Wald von Villigen ausmacht. «Die südexponierte, abgründige Lage verträgt sie nur schlecht. Der obere Teil der Krone stirbt ab. Der Baum erholt sich nicht mehr», weiss der Förster.

Befallene Bäume in Villigen AG.

Engagement für Schweizer Wald

Was tun? Kranke und befallene Bäume fällen und das Holz nutzen. So entstehen freie Jungwaldflächen, die Platz bieten für neue Bäume. Aber nicht für irgendwelche, sondern: «Wir verjüngen den Wald gezielt mit einheimischen Baumarten, die zum Standort passen und die Trockenheit aushalten.» Unterstützung bei der Wiederaufforstung zerstörter Waldflächen bietet das Umweltunternehmen SwissTrees. Die Organisation hat sich das Pflanzen klimaresistenter Baumsorten in der Schweiz zum Ziel gesetzt und sammelt dafür Spenden bei Privaten und Firmen. Frey gefällt die Idee. Aus einem besonderen Grund: «Ich finde es schön, dass SwissTrees nicht irgendwo auf der Welt, sondern hier in der Schweiz Bäume pflanzen möchte.»

Neben Neuanpflanzungen ermöglicht SwissTrees auch den Erhalt von sogenannten Habitatbäumen. Es handelt sich dabei um meist ältere lebende oder gar abgestorbene Bäume, die als Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere wichtig sind. Solche, die aus holzwirtschaftlicher Sicht nicht mehr interessant sind. Oder stolze, alte Bäume, die Waldbewirtschafter stehen lassen, obwohl ihr Holz gutes Geld einbringen würde. «Ökologisch betrachtet sind Habitatbäume extrem wertvoll», erklärt Frey. Auf einer Fläche von etwa 40 Hektaren hat der Förster die Bewirtschaftung komplett eingestellt. Gleichzeitig gibt es ein Reservat, in dem Frey die Eiche fördert.

Bedeutet: Die alten Bäume mit Totholz bleiben erhalten und Neupflanzungen verjüngen den Wald. «So schaffen wir eine Vernetzung zwischen abgestorbenen und neuen Bäumen.»

Die typischen Borkenkäfer-Spuren.

Bewusstsein bei Privatpersonen schaffen

«Wenn man als Waldbesitzer eine Entschädigung für Habitatbäume erhält, ist man viel eher motiviert, diese stehen zu lassen», weiss der Aargauer Förster aus eigener Erfahrung. «SwissTrees hat erkannt, dass durch den Klimawandel grosse Herausforderungen auf uns zu kommen.» Wichtig findet Frey, dass die Wichtigkeit des Waldes auch Privatpersonen bewusst wird. «Erholung, Sauerstoff, Wasserspeicher: Der Wald bringt gemeinwirtschaftliche Leistungen. Er ist unsere grüne Lunge.» Das Problem aus Sicht des Försters: «Der Waldbesitzer finanziert, die Allgemeinheit profitiert. Dem wäre mehr Rechnung zu tragen. Zum Beispiel mit einem Waldfünfliber. Wenig kann helfen, den Wald wieder klimafit zu machen.» Den Klimawandel sieht Frey auch als Chance.

«Wir können Baumarten einbringen, die wir jetzt nicht haben. In Zukunft dürfen wir nicht die Bäume pflanzen, die am wirtschaftlichsten sind, sondern diejenigen, die klimatisch am besten zum Standort passen.»

Förster Frey im Einsatz.

Darum versucht SwissTrees den Waldbesitzern zu helfen bei der Finanzierung wichtiger Aufforstungs-Projekte mit klimaresistenten Baumarten.

Was kostet eigentlich unser Wald? Und wer bezahlt?

In diesem Beitrag erfährst du, welche Kosten Waldbesitzer in der Schweiz zu tragen haben. Und wie viel Unterstützung sie vom Staat erhalten bzw. eben oftmals selbst bezahlen müssen.

Das kostet der Wald

Eines vorneweg: Reich wird man mit Wald nicht. Denn alleine der m2-Preis ist im Vergleich zu Bauland äusserst tief: ca. CHF 2.10 bezahlt man für einen m2 Wald, während man für Bauland im Durchschnitt CHF 600 bis 800 pro m2 bezahlen muss.

Hinzu kommen die jährlichen Unterhaltskosten. Diese betragen nicht überall gleich viel. Eine Faustregel besagt und verteilt sich auf folgende Kostenfaktoren:

Hast du gewusst ...

Wer bezahlt den das Alles?

Darum versucht SwissTrees den Waldbesitzern zu helfen bei der Finanzierung wichtiger Aufforstungs-Projekte mit klimaresistenten Baumarten.

Erfolgreicher Firmenevent im Berner Oberland

Der CO2-Ausgleich durch sogenannte Klimaneutral-Zertifikate ist einerseits intransparent und bringt andererseits wenig für den Klimaschutz. Die EU plant solche Greenwashing-Label zu verbieten, die Schweiz dürfte nachziehen. Denn sogar Firmen aus klimaschädlichen Branchen können CO2-Zertifikate kaufen und sich so als umweltbewusst profilieren.

Wie sinnvoll sind klimaneutral-Zertifikate?

Der CO2-Ausgleich durch sogenannte Klimaneutral-Zertifikate ist einerseits intransparent und bringt andererseits wenig für den Klimaschutz. Die EU plant solche Greenwashing-Label zu verbieten, die Schweiz dürfte nachziehen. Denn sogar Firmen aus klimaschädlichen Branchen können CO2-Zertifikate kaufen und sich so als umweltbewusst profilieren.

Das Wichtigste Auf einen Blick:

Was kannst du stattdessen tun:

Der aktuelle Gesundheitszustand vom Schweizer Wald. Gut ist anders.

Neue Schädlinge, Hitze und Trockenheit belasteten den Schweizer Wald

Neben Hitze und Trockenheit machten dem Wald im Jahr 2022 diverse invasive Käfer und andere Schadorganismen zu schaffen. Etliche der beobachteten Insekten und Pilze sind neu in der Schweiz, wie die Kompetenzstelle Waldschutz Schweiz der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in ihrem Waldschutzüberblick mitteilt.

Zum Artikel (Juli 2023)

Schweizer Wald: Jeder achte Baum ist tot

Mehr tote und geschädigte Bäume – und es wachsen weniger junge nach. So das Zwischenergebnis des Landesforstinventars in der laufenden Erhebungsperiode.
Artikel auf srf.ch (Mai 2023)

Zum Artikel

Die verschiedenen Nutzungen des Waldes führen vermehrt zu Konflikten.

Die verschiedenen Nutzungen des Waldes führen vermehrt zu Konflikten, wie ein Beispiel aus dem Kanton Bern zeigt.

«Die Konflikte zwischen Erholungsnutzung und Holznutzung haben zugenommen.» Mittlerweile rege sich bei fast jedem Holzschlag landauf, landab Widerstand.

«Das hat damit zu tun, dass die Menschen vermehrt im Wald unterwegs sind und eine kritischere Haltung gegenüber der Waldbewirtschaftung einnehmen». Dabei verfolgten Erholungssuchende sowie Förster eigentlich dasselbe Ziel: Den Wald schützen und erhalten, damit er seine Leistungen für die Holzproduktion, den Schutz vor Naturgefahren, die Biodiversität und die Erholung erfüllen kann.

Ganzen Artikel auf srf.ch lesen

Die älteste Kirsche der Schweiz ist gerettet.

 
Mit über 4 m Stammumfang ist sie nach wie vor die ungeschlagene Rekordhalterin der Schweiz und dürfte auch bereits rund 150 Jahre alt sein. Einzigartig sind auch ihre Kirschen. Die bisher unbekannte Sorte taufte «pro arbore» Melina, nach dem ursprünglichen Namen von Möhlin. Trotz Verluste einzelner Hauptäste möchte der Besitzer die Kirsche stehen und in Würde sterben lassen. Auch wenn es mit richtiger Baumpflege noch eine Weile dauern kann, bis der Baum stirbt, ihr mächtiger Stamm bleibt auch danach noch lange wichtiger Lebensraum für allerlei Tiere und Pilze. Besonders wertvoll sind solche Baumruinen für Vögel, Käfer und Wildbienen. Familie Kaufmann kann Ihren Rekordhalter nun für die Schweiz und die 5. Generation in der Familie erhalten.  

Die Lücke auf dem Rundwanderweg «RundumSulz» wird geschlossen.

«Rasch und unkompliziert.»

 

Die Chäppelihalde liegt oberhalb der Nikolauskapelle in Leidikon, direkt am Rundwanderweg «RundumSulz». Im Januar 2021 haben die grossen Schneemassen viele Bäume umgeknickt oder gleich direkt umgelegt. Der folgende nasse Sommer hielt den Befall durch Borkenkäfer in Grenzen. Der Sommer 2022 war allerdings wieder zu trocken und sehr heiss. Die Borkenkäfer konnten eine Fläche in der Chäppelihalde befallen. Um in Zukunft den Veränderung des Klimas Rechnung zu tragen, werden dank SwissTress und seinen Spendern auf der Fläche nun neue Baumhasel angepflanzt.